Weisser oder grüner Spargel? Ein kulinarischer Exkurs zur Frühlingskönigin
Kaum ein Gemüse wird so sehnsüchtig erwartet wie der Spargel. Wenn die ersten zarten Triebe aus dem Boden schiessen, ist klar: Der Frühling ist da. Doch kaum ist er auf dem Teller, beginnt die grosse Frage: Weisser oder grüner Spargel? Welche Sorte ist edler? Welche gesünder? Und worin unterscheiden sich eigentlich Anbau, Geschmack und Verwendung?
In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf eine kulinarische Reise durch die Welt der Spargeln – von der Erde bis auf den Teller.
Herkunft und Geschichte
Spargel hat eine lange Geschichte: Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer wussten die zarten Stangen zu schätzen. In Europa wurde der weisse Spargel ab dem 16. Jahrhundert vor allem in Frankreich und später in Deutschland kultiviert. Grüner Spargel hingegen war in angelsächsischen Ländern lange verbreiteter.
Heute gelten beide Sorten als Frühlingsklassiker – mit regionalen Vorlieben: In der Schweiz und Deutschland dominiert der weisse Spargel, während in Italien, Frankreich und den USA der grüne beliebter ist.
Der wichtigste Unterschied: Der Anbau
Der weisse Spargel wächst unter der Erde. Um ihn vor Licht zu schützen und seine helle Farbe zu erhalten, wird er mit Erde bedeckt und gestochen, sobald sich kleine Risse im Damm zeigen. Der Anbau ist aufwendiger und verlangt viel Fingerspitzengefühl.
Grüner Spargel hingegen wächst über der Erde und bildet durch das Sonnenlicht Chlorophyll – daher die grüne Farbe. Er ist einfacher zu ernten und braucht weniger Pflege.
Fazit:
Weisser Spargel: aufwendig, edel, mild
Grüner Spargel: unkompliziert, kräftig, modern
Geschmack und Textur
Weisser Spargel schmeckt zart, dezent und leicht nussig. Seine Konsistenz ist weicher, und er verlangt klassische Begleiter wie Sauce Hollandaise, Kartoffeln oder Rauchlachs.
Grüner Spargel hat mehr Eigenaroma – kräftig, leicht bitter und etwas süsslich. Er ist bissfester und passt gut zu Pasta, Salaten, Grillgerichten oder asiatischen Aromen.
Nährstoffe und Gesundheit
Beide Spargelsorten sind gesund, kalorienarm und reich an Vitaminen (vor allem B-Vitamine, Vitamin C, Folsäure) sowie Mineralstoffen (Kalium, Eisen). Der grüne Spargel hat durch das Sonnenlicht jedoch etwas mehr Vitamin C und Beta-Carotin.
Ausserdem enthalten beide Spargeln die sogenannte Asparaginsäure – verantwortlich für die harntreibende Wirkung (und den typischen Spargelgeruch im Urin).
Saison und Verfügbarkeit
Die offizielle Spargelsaison beginnt – je nach Wetter – Mitte bis Ende März und endet traditionell am 24. Juni (Johannistag). Grüner Spargel ist meist ein paar Wochen früher verfügbar, da er wärmeunempfindlicher ist.
In der Schweiz werden beide Sorten regional angebaut, besonders im Seeland, im Thurgau und im Fricktal.
In der Brister-Küche
Bei Brister feiern wir die Spargelzeit mit viel Respekt vor dem Produkt. Unsere Spargelgerichte reichen von klassisch bis kreativ – mit hausgemachtem Bärlauchpesto, im Riesling gegart oder als vegane Bowl mit Erbsen und Ofengemüse.
Ob weiss oder grün: Der Spargel gehört fürs Frühjahr einfach dazu – solange es ihn gibt.
Fazit: Genuss kennt kein Entweder-Oder
Weisser Spargel ist der elegante Klassiker, grüner Spargel der moderne Tausendsassa. Beide haben ihren Platz – am besten nebeneinander auf dem Teller.
Denn wenn Spargelzeit ist, sollte man nicht wählen müssen – sondern geniessen.